AD(H)S: Wann wird’s schwierig im Leben?
- Isabelle Kuchler

- 14. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S) ist eine Entwicklungsstörung. Das bedeutet, dass die Symptome in der Kindheit beginnen und sich dann jedoch in 60 Prozent der Fälle bis ins Erwachsenenleben fortsetzt. Das bedeutet, dass es bei Menschen mit AD(H)S häufig mehrfach im Leben zu schwierigen Situationen und Lebensphasen kommen kann. Der folgende Beitrag soll über AD(H)S über die Lebensspanne berichten und die häufigsten Herausforderungen und schwierigen Situationen schildern, mit denen Menschen mit AD(H)S konfrontiert sind.
Im Kindesalter können erste Schwierigkeiten bereits im Kindergarten auftreten. Dabei kann es zu vermehrten Konfliktsituationen mit anderen Kindern kommen. Kinder mit AD(H)S sind im Kindergarten sehr vielen Reizen ausgesetzt: andere Kinder, eine hohe Lautstärke, viele Spielsachen, unbekanntes Essen und unberechenbare Reaktionen von anderen Kindern. Dadurch kommt es oft zu einer Überreizung und Wutausbrüche, rückzügiges Verhalten oder Auseinandersetzungen mit anderen Kindern können die Folge sein. Oft wird das Verhalten jedoch eher als generelles Problemverhalten eingestuft, sodass hier ein AD(H)S unerkannt bleibt. Leider hat das zur Folge, dass keine passenden Strategien herausgearbeitet werden können. Für Kinder mit AD(H)S sind Möglichkeiten zum Rückzug in eine reizarme Umgebung, Möglichkeiten sich zu bewegen und auszupowern, Unterstützung beim Erlernen von Emotionswahrnehmung und Hilfe beim Erlernen von Emotionsregulation besonders wichtig. Dabei ist vom Umfeld auch das Verständnis für Betroffene mit AD(H)S sehr zentral.
Eine zweite Herausforderung ist der Eintritt in die Schule. Während weniger schwer betroffenen Menschen mit AD(H)S im Kindergarten oft noch wenig Auffälligkeiten zeigen ist der Eintritt in die Schule für nahezu alle Betroffenen eine große Herausforderung. Zum ersten Mal wird vom äußeren Umfeld eine Menge Struktur gefordert. Die Schule ist leider in vielen Konzepten auch nicht richtig passend für Menschen mit AD(H)S. So können viele Kinder mit AD(H)S nur schwer auf ihrem Platz ruhig sitzen bleiben, sich mehrere Stunden am Stück konzentrieren oder sich hinsichtlich ihrer Hausaufgaben strukturieren. Umso schwerer betroffen sind Kinder deren Eltern dies nicht kompensieren können. Oft bekommen Betroffene die Rückmeldung sie seien faul und müssten sich nur mehr anstrengen. Dies ist jedoch für Betroffene ohne Unterstützung gar nicht möglich und kann zu gravierenden Selbstwertproblemen führen.
Wenn sich AD(H)S-Betroffene für ein Studium entscheiden, kann es auch während dieser Lebensphase zu schwierigen Situationen kommen. Da viele Studiengänge sehr frei gestaltet sind, von außen wenig strukturiert sind und auf eigener Organisation beruhen werden vermehrt Ansprüche an die eigene Organisation gestellt. Dies führt manchmal zu Prokrastination (problematisches Aufschieben), mangelnder Strukturierung von Studienleistungen und Schwierigkeiten das Studium zu bewältigen. Gerade bei hoher Intelligenz führt das oft dazu, dass AD(H)S Betroffene hinter ihrem Potenzial zurückbleiben, an sich selbst zweifeln oder das Studium abbrechen.

Dies sind nur jedoch nur einige der Herausforderungen die auf Menschen mit AD(H)S im Leben zukommen.
Es gibt aber Hoffnung: Eine Diagnose, eine Medikation, eine Psychotherapie und Selbsthilfegruppen können je nach Schwere der Symptome und Lebensphase hilfreich sein. Gerne beraten wir Sie bei uns am Psychotherapeutikum in Hamburg.




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