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Amelie Stefes

Medikation einer AD(H)S im Erwachsenenalter

Zahlreiche Erwachsene mit einer AD(H)S-Diagnose testen vielfältige Möglichkeiten aus, um im Alltag gut mit ihrer Erkrankung umgehen zu können. Welche Maßnahmen dabei am besten helfen, unterscheidet sich interindividuell sehr stark. Manche empfinden Sport als symptomlindernd, andere Entspannungstechniken. Häufig reichen diese selbsterprobten Strategien allein nicht aus, sodass eine Behandlung mit Medikamenten und / oder eine Psychotherapie sinnvoll ist. Dabei haben beide Behandlungsmöglichkeiten jeweils ein anderes Ziel: Medikamente können die Hauptsymptome einer AD(H)S wie Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit lindern, wohingegen eine Psychotherapie oder ein psychologisches Coaching den Fokus insbesondere auf das Erlernen von Strategien im Umgang mit den Folgen von Verhaltensauffälligkeiten im Alltag legen.


Medikation bei AD(H)S im Erwachsenenalter sollte mit Psychotherapie, psychologischem Coaching kombiniert werden.  ADHS Diagnostik, ADHS Therapie sowie Psychotherapie werden beim Psychotherapeutikum in Hamburg angeboten

Eine Kombinationsbehandlung aus Psychotherapie sowie einer medikamentösen Einstellung ist daher in vielen Fällen das Mittel der Wahl.


Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung kommen vor allem Präparate mit dem Wirkstoff Methylphenidat zum Einsatz. Derartige Medikamente wirken als sogenannte Wiederaufnahmehemmer der Nervenbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Diese Botenstoffe sind für die Informationsweitergabe zwischen Nervenzellen wesentlich und haben daher großen Einfluss auf die Gedächtnisfunktionen und das Lernen. Die Erhöhung des Botenstoffspiegels führt bei Behandelten AD(H)S Betroffenen zu einer aktivierenden Wirkung und damit einhergehend zu einer gesteigerten Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. AD(H)S Betroffene fühlen sich nicht mehr so stark abgelenkt und können ihre beruflichen sowie alltäglichen Aufgaben leichter umsetzen. Ebenso ist eine Behandlung mit Lisdexamfetamin denkbar, wenn dieses bereits vor der Volljährigkeit eingenommen wurde.


Sollte es sowohl mit Methylphenidat als auch mit Lisdexamphetamin nicht zu den gewünschten Effekten kommen, kann eine Behandlung mit Medikamenten des Wirkstoffes Atomoxetin in Erwägung gezogen werden. Atomoxetin hat eine andere Wirkungsweise als die zuvor genannten Wirkstoffe, führt jedoch ebenfalls zu einer erhöhten Konzentration des Nervenbotenstoffs Noradrenalin im Gehirn.


Ob und mit welchem Wirkstoff eine medikamentöse Behandlung ratsam ist, wird im Einzelfall durch Ärztinnen und Ärzte, wie z.B. Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder auch für Neurologie geprüft. Ebenso sollte die Einnahme von Medikamenten stets von einer Psychotherapie begleitet werden, um eine ganzheitliche Behandlung gewährleisten zu können.


Eine medikamentöse Therapie gehört somit auch bei der Behandlung einer AD(H)S im Erwachsenenalter zu den wichtigen Säulen im multimodalen Behandlungskonzept. Vor allem wer sich eine möglichst schnelle Hilfe nach der AD(H)S Diagnose wünscht, sollte sich durch ein*en Psychiater*n zu den Möglichkeiten beraten lassen. Dies können wir als psychologische Psychotherapeutinnen leider nicht anbieten, vermitteln Ihnen aber gerne einen Kontakt zu unseren kooperierenden ärztlichen Kolleg*innen in Hamburg.

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